In beiden Fällen gibt es Parallelen: Weg von internen strategischen Überlegungen und hin zu einer Entscheidung pro Seriosität und der Sache dienlich. Unabhängig von irgendwelchen Altersfragen wurde nur nach Qualität gegangen und was für das Land, für den Verein am besten ist. So wie Joachim Gauck der Bundespräsident der Herzen sein wird, ist es auch der Trainer Otto Rehhagel, dem das Vertrauen entgegenspringt.
Für Berlin ist das ein guter Tag, denn jegliches Geschacher im Hintergrund tritt an zweite Stelle und ich bin davon überzeugt, dass beide wegweisende Entscheidungen auch von den Personen im Vordergrund mitgetragen werden. So spielen CDU/CSU und in erster Linie auch die FDP bei Gauck nun eine stützende Rolle und Hertha BSC tut gut daran, König Otto Rehhakles schalten und walten zu lassen – mit René Tretschok und Ante Covic. Beide schöpfen von ihrer großen Erfahrung und der Substanz der gesprochenen Worte.
Während Rehhagel schon mit Zitaten bombardiert wird, welche vordergründig auf einen eher totalitären Führungsstil schließen lassen, ist es beileibe nicht so. Für die Boulevardpresse mögen einige Worte zum Fraße geworfen werden, aber intern wird er sehr wohl leisere Töne anschlagen und in Ruhe arbeiten können. Auch Gauck kann mit schönen Reden glänzen, ohne verletzend oder oberlehrerhaft zu wirken! Beide haben eine nahezu einwandfreien Leumund und eine bewegte Vergangenheit. Dieses bestärkt sie nur in ihrem Tun und Handeln und immunisiert sie sehr gegen Einflüsse von außen. Der 19. Februar 2012 bleibt ein schöner Tag für Berlin 🙂