Samstag war mal wieder Zeit für Fußball, genauer gesagt für das Spiel Hertha BSC gegen den VfL Wolfsburg und so begab ich mich also bei eher schlechtem Wetter ins Berliner Olympiastadion, um die alte Dame zu unterstützen. Wie man ja nun schon weiß, ging das Spiel 1 zu 1 aus – vielleicht hatte man sich insgeheim etwas mehr erhofft, bei der VfL Wolfsburg in dieser Saison auswärts eher schwach ist von der Statistik her und die Mannschaft außerdem von einem schweren Spiel am Mittwoch in der Champions League kommen. Dieses hatten sie mit 3:2 auswärts gewonnen, obwohl sie eine Viertelstunde vor Schluss noch 3:0 führten. Das wird sicherlich auch einige Körner gekostet haben, darum hätte man sich über einen 2:1-Heimsieg auch nicht sonderlich gewundert.
Alles wartet auf die Hertha-Spieler
Aber rückblickend war das schon wie man so schön sagt leistungsgerecht, allerdings war der Schiedsrichter einer der schlechtesten Männer auf dem Platz. Haufenweise Entscheidungen gegen Hertha BSC und inkonsequente Kartenverteilung. So sah zum Beispiel Vladimir Darida nach einem Allerweltsfoul schon früh in der 10. Spielminute die gelbe Karte und auf Seiten der Wolfsburger hätte man viel früher auch schon Verwarnungen verteilen können, wenn nicht sogar müssen. Insgesamt war dann doch ein relativ großes Ungleichgewicht bei der Entscheidungsfindung zu beobachten, so fühlt man sich dann wohl als Spieler auch ungerecht behandelt und denkt sich, wo ist da der Maßstab.
Der Wolfsburger Fanblock
Unabhängig aber vom schlechten Schiedsrichter hätte Hertha BSC unter Umständen eine Taktik entwickeln müssen, die ein frühes Pressing vorgesehen hätte und damit die Wolfsburger mehr ins Laufen gebracht hätte. So aber durch den etwas verhaltenen Beginn kamen die Gäste doch relativ gut ins Spiel und konnten selbst Chancen kreieren. Beim genaueren Blick auf den Gegner war ich besonders von Dante negativ überrascht, dass Weyer ein derart schlechter Auftritt – bei ihm scheint der Akku völlig leer zu sein, als Standfußballer bewegte er sich manchmal keinen Zentimeter von seinem ihm anvertrauten Platz in der Abwehr weg und stach im Grunde genommen überhaupt nicht durch irgendwelche Aktionen positiv hervor.
Dante war ein Unsicherheitsfaktor
Das hätte man vielleicht auch noch besser ausnutzen sollen, gegen Dante einiger 1:1-Situationen gestalten und dann nach Gewinn Abmarsch Richtung Tor. Dennoch kann ich nachvollziehen, dass eine Mannschaft wieder VfL Wolfsburg mit Dieter Hecking als Trainer eine schwer zu knackende Nuss ist und man letztendlich über den dritten Zähler im dritten Spiel der Rückrunde froh sein muss. Wenn es ganz dumm läuft, dann verliert man am Ende das Spiel noch – wenn nicht Torhüter Rune Jarstein in absoluter Weltklasse Minuten vor Schluss glänzend parierte. Da bin selbst ich begeistert aufgesprungen und habe abgeklatscht mit meinem Nachbarn, als wenn ein Tor gefallen wäre.
Über 40.000 Zuschauer sahen das 1:1
Insgesamt also kann man und muss man zufrieden sein, wir hatten schon Leistungskurven in der Rückrunde, die deutlich nach unten gezeigt haben und davon kann hier keine Rede sein. Die Konstellation war nun mal, dass nach dem schweren Spiel beim VfB Stuttgart, der nun nach und nach ins Rollen kam, der Gegner VfL Wolfsburg hieß und die nun mal auch gute Spieler in der Mannschaft haben. Das Spiel war auch sehr emotional, durch bestimmte Entscheidungen des Schiedsrichters wurde das Publikum auch noch mehr als sonst einbezogen und daher freue ich mich schon auf meinen nächsten Besuch im Olympiastadion, wenn es gegen die Eintracht aus Frankfurt geht. Hier sollte dann aber mal wieder ein Heimsieg her, damit die Fan-Seele wieder einmal etwas gestreichelt wird.
Jogi Löw in einer Hertha-Decke