Das zarte Pflänzchen Optimismus hat bei Hertha BSC auch 2021 keine allzu lange Lebenszeit, denn eine Woche nach dem 3:0-Heimsieg über Schalke 04 scheiterte die alte Dame auswärts an Abstiegskandidat Arminia Bielefeld.
Es wäre auch auch das erste Mal in dieser Bundesliga-Saison 2020/21 gewesen, dass Hertha BSC nach einem Sieg einen weiteren nachlegt und im Nachhinein wäre man wohl schon über einen Zähler dankbar gewesen, die die letzte Chance auf der Alm ermöglichte. Aber der Ball rollte nicht wie gewollt zu einem Herthaner und legte somit schonungslos offen, dass Hertha BSC auch 2021 unkonstant bleibt.
So entsteht natürlich auch keine Euphorie, keine Serie die man aufrecht erhalten kann und auf einmal wirken die Gegner Werder Bremen oder der 1. FC Köln nicht mehr so, als seien diese einfach zu schlagen. Der Januar 2021 hätte ein Monat werden können, indem Bruno Labbadia mit seinem Team eine Aufholjagd startet und auch er seinem Anspruch der oberen Tabellenhälfte gerecht hätte werden können.
So aber stagniert man weiter, die Namen Preetz oder Labbadia stehen dann doch irgendwie für Stillstand oder für eine verlorene Saison. So schlimm schon der Vortrag im Heimspiel gegen Mainz war, so ganz ohne Inspiration, Lust auf die drei Punkte und auf guten Fußball (nebenbei) war der Auftritt in Bielefeld bei der Arminia. Man konnte nicht den Eindruck bekommen, dass dieses Team da in den neuen, roten Trikots wirklich angetreten war, um auswärts zu gewinnen und den Gastgeber zu besiegen.
Man muss sich fragen, ob sich Hertha BSC vor seinem Geldgeber Lars Windhorst und damit auch ihn weiter so blamieren möchte, indem man ihm solche Leistungen vor die Füße spuckt, die eines Hauptstadt-Teams nicht würdig ist. Nach diesem Spiel am Sonntag ist Hertha mit 16 Zählern auf Platz 12 und Union Berlin ist bei wesentlich besseren Auftritten mit 25 Punkten auf Platz 5.
Wer jetzt noch nicht die Signale verstanden hat, dass die Weichen für die Saison 2021/22 in eine andere Richtung gestellt werden müssen – der soll halt weiter träumen und sich aber später nicht wundern, wenn man in einem Albtraum aufwacht.