Di. Apr 16th, 2024

Eigentlich war alles ganz einfach: Hertha BSC hat in Markus Babbel einem Trainer das Vertrauen geschenkt, nach dem Abstieg den sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga zu schaffen mit der dann völlig normalen Möglichkeit, die dann folgende Saison ebenfalls als Trainer bestreiten. Durch die positiv verlaufende Zweitliga-Phase hat man das Vertrauen der Fans zurück gewonnen und mit kleinen Dellen –wie zum Beispiel die Derby-Niederlage gegen Union Berlin- ist man Erster geworden und erreichte dann in der 1. Fußball-Bundesliga einen respektablen Mittelfeld-Platz.

Im Hintergrund muss es aber schon seit einiger Zeit interne Dissonanzen gegeben haben zwischen Michael Preetz und Markus Babbel, auch wenn man hätte denken können, dass diese beiden Männer auf einer Wellenlänge unterwegs sind. Wahrscheinlich baute sich hier im jeweils unterschiedlichen Rollenverständnis beim Manager auf der einen und Trainer auf der anderen Seite ein zu großes Spannungsfeld auf, das einen dann bestimmte Aussagen so oder eben anders verstehen lässt. Ein sehr gutes Posting hierzu findet sich im Hertha-Chat-Forum von User Herthafreak, der die Gemengelage relativ gut aufdröselt.

Da beide hier handelnden Menschen auch durch ihre Vergangenheit ein eventuell zu verletzliches Ego besitzen und dabei aufeinanderprallend auch mal Späne fallen, wenn kräftig verbalgehobelt wird, sollte verständlich sein. Aber dass dann sprachlicher Stillstand einsetzt und das große Ganze in den Hintergrund rückt, ist eines Hauptstadt-Clubs nicht würdig und hier wäre vielleicht das eine oder andere moderierende Wort von interner, übergeordneter Stelle angebracht gewesen, um zu große Hürden aufzubauen, die beide zu überwinden hatten. Keiner wollte sein Gesicht verlieren und am Ende müssen sowohl Preetz als auch Babbel Fehler im Dialog eingestehen ob der noch relativ jungen Karrieren und daraus lernen.

Wie es wirklich war und es sich in diversen Gesprächen abgespielt hat, steht mir nicht zu ein Urteil abzugeben ob meiner völligen Unwissenheit. Dass aber Markus Babbel schon angedeutet haben könnte, seinen Vertrag nicht zu verlängern und dies zum Zwecke einer weiteren erfolgreichen Entwicklung erst mal intern diskutiert werden sollte, scheint mir möglich – ebenso übrigens, dass diese Zeichen unterschiedlich aufgefasst werden könnten. Alles in allem ein eher unwürdiges Ende einer anders zu erwartenden Saison 2011/12, der ich noch zu Beginn ein Ausbleiben etwaiger Grabenkämpfe bei der ehemaligen Skandalnudel bescheinigte. Schade. Nun muss also Michael Skibbe den Hertha-Dampfer wieder auf Kurs bringen und ebenfalls darauf achten, seine eigene Linie geradeaus zu verfolgen. Frei nach Xavier Naidoo: Dieser Weg wird kein leichter sein!

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