Es gibt manchmal Gelegenheiten im Leben, die muss man einfach nehmen und genießen. So kam ich also dazu, dass ich als VIP das Hertha-Heimspiel besuchen durfte gegen den FC Augsburg und ich habe es genommen und ich habe es auch genossen. Zu solch einem Spiel geht man natürlich mit anderen Erwartungen und Gefühlen hin als zu einem Spiel, welches man nur ganz normal als Zuschauer besucht und auf seinem Platz nach dem Besuch am Bierstand vor dem Stadion Platz nimmt. Denn hier gab es gleich schon beim Hineinkommen eine Änderung, für VIP-Gäste gab es nämlich bzw. gibt es nämlich einen Extra-Eingang und auch hier wurde ganz normal kontrolliert.
Vor dem Spiel musste ich erst mal nach der richtigen Lounge suchen, denn davon gibt es im Berliner Olympiastadion mehrere und so begab ich mich in Richtung der Olympia Lounge. Alle Empfangsmitarbeiter und auch die netten Hostessen an den einzelnen Ständen waren sehr hilfsbereit und nett, schließlich hatte ich ja auch einige Fragen wo es lang ging und wo man denn als VIP so hin dürfte. Es wurden einem alle Türen geöffnet, man war schnell im warmen und beim Gang durch die Katakomben kam ich irgendwann in die Olympia Lounge.
Dort saßen schon sehr viele Menschen, die auch alle VIPs waren und ich machte mir erst mal einen Überblick, wo es was zu essen und wo es etwas zu trinken gab. Ich sah also Hauptspeisen, Nachspeisen und ich sah auch den Getränke-Stand und so begab ich mich mit meinem Wildschweinrücken an einen Stehtisch – weil viele andere Tische mit Stühlen reserviert waren für Sponsoren.
Das muss man einfach nur wissen, damit man sich nicht aus Versehen hinsetzt und jemand anderem die Plätze wegnimmt. Jedenfalls habe ich mir erst mal ein Bier gegönnt zum Essen und ließ es mir gut gehen bei leise klingender Begleitmusik. Frank Zander habe ich auch gesehen, der mit seinem Lied „nur nach Hause“ weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt sein dürfte. Auch andere prominente Menschen habe ich dort gesehen, aber das behalte ich für mich.
Aber ich machte mich rechtzeitig auf den Weg, um auch noch die Mannschaftsaufstellung durch den Stadionsprecher mit zu bekommen und die Stimmung in der mir rechts liegenden Ostkurve aufzusaugen. Denn das ist wirklich immer sehr emotional und laut, was im Fernsehen nicht so richtig rüber kommt. Es geht auch immer ein prickeln durch den Körper, wenn dann die besondere Atmosphäre im Berliner Olympiastadion da ist so kurz vor dem Anpfiff. Das kann man auch gar nicht so richtig mit Wörtern beschreiben, man muss es dann doch einfach mal erlebt haben. Wie gesagt ging es von der Lounge direkt die Treppe hinunter in den Block B und dann ab in die Reihe 22 und schnell Platz genommen. Das Spiel konnte beginnen.
Und es begann mit guter Stimmung auf den Rängen und der ersten Ecke zusammen mit der ersten Chance für Hertha BSC, alles direkt vor meinen Augen und im Unterring noch mal etwas näher als im Oberring, wo ich ja sonst bei anderen Spielen gerne Sitze. Dort ist die Übersicht über das gesamte Spielfeld sicherlich etwas schöner – aber etwas direkter ist dann doch weiter unten. Das macht also auch Spaß, und so plätscherte das Spiel leider so vor sich hin und alle wissen ja auch schon, dass es 0:0 sowohl zur Halbzeit als doch am Ende stand und kein besonderer Grund zum Jubeln im Stadion war. Grundsätzlich kann man aber über einen Punkt gegen ebenfalls formstarke Augsburger zufrieden sein, denn Hertha BSC war in der Formtabelle auf dem dritten Platz und Augsburg auf dem vierten.
So entwickelte sich auch das Spiel, es gab Chancen auf beiden Seiten – aber kein Team konnte sich entscheidend im gegnerischen Strafraum festsetzen und darum war es auch keine große Überraschung, dass weder Hertha BSC noch Augsburg in Führung gingen. Schließlich gab es in den letzten fünf Begegnungen zwischen diesen beiden Mannschaften nur insgesamt drei Tore. In fünf Spielen! Nur drei Tore, zwei für Hertha BSC und eines für Augsburg. Diesmal hat es nicht geklingelt, was mir aber auch egal war – denn für mein leibliches Wohl Meyer gesorgt und ich gönne der Hertha, das nicht verloren wurde durch eine Großchance der Augsburger.
Für Hertha BSC spielten: Rune Jarstein, Sebastian Langkamp, Mitchell Weiser, Marvin Plattenhardt, John Brooks, Per Skjelbred, Vladimir Darida, Salomon Kalou, Genki Haraguchi, Fabian Lustenberger und Vedad Ibisevic. Baumjohann kam noch in der 68. Spielminute für Lustenberger und Stark für Darida.
Insgesamt habe ich also 12:11 Torschüsse gesehen, 6:2 Ecken, 19:13 Flanken inklusive Standards und 15:19 Fouls. Hertha BSC hatte im Heimspiel gegen Augsburg mehr Ballbesitz bei 65 Prozent gegenüber 35 auf Seiten der Gäste und dafür hat Augsburg mehr gewonnene Zweikämpfe am bei gewonnen – in Prozenten heißt das 46:54. Bei den Gastgebern waren die Pässe insgesamt erfolgreicher mit 85% und die Passquote bei Augsburg lag bei nur 74%. Alles verpackt in schönen Zahlen, leider null Tore – aber: E I N E N Punkt!! Wer weiß, für was der noch gut ist.
Rückblickend haben auch andere Mannschaften für uns gespielt – Gladbach hat verloren, Leverkusen nur 1:1 in Hoffenheim und Wolfsburg sowie Schalke 04 haben auch wieder verloren. Nach dem Spiel ging es den gleichen Weg wieder zurück, den ich auch schon in der Halbzeitpause für einen leckeren heißen Kaffee genommen habe und diesmal gab es Hirschgulasch mit Kartoffelbeilage und Rosenkohl.
Dann habe ich auch noch einige Bekannte getroffen, an deren Tisch ich mich setzen durfte und so konnten sich alle VIPs auch noch die Pressekonferenz nach dem Spiel anschauen und einige Interviews mit Spielern. Bevor auch noch das Abendspiel auf sky übertragen wurde, musste ich schon zum nächsten Highlight des Tages und mit der S-Bahn Richtung Alexanderplatz durchfahren. Ansonsten hätte man wohl auch noch eine Weile dort sitzen können, Kontakte pflegen und es sich gut gehen lassen.
So geht also für mich ein denkwürdiger Tag im Berliner Olympiastadion beim Spiel Hertha BSC gegen FC Augsburg für diesen Teil zu Ende, der Abend wurde auch noch umfangreich gefeiert und vielleicht sieht man sich irgendwann mal wieder im VIP-Bereich, weil ich im Lotto gewonnen habe und dann jede Spiel in die Olympia Lounge gehe. Das Spiel war wie gesagt auch von zahlreichen Fehlern der Schiedsrichter gespickt, aber die Hauptsache war das es keine Niederlage wurde und dass sich im kalten Januar vor dem Spiel, in der Halbzeit und nach dem Spiel in einen wunderschön gestalteten Bereich gehen konnte um mich aufzuwärmen. Das nächste Mal geht es wieder in den Oberring und an den Bierstand vorher.
Ich kann also wirklich an dieser Stelle bestätigen, dass der Verein Hertha BSC alles Erdenkliche tut für seine VIP-Gäste. Man fühlt sich sehr wohl in allen Bereichen und wird sehr zuvorkommend behandelt – Mann fühlt sich wirklich wie ein König und das Essen war natürlich auch sehr lecker. Die Getränkeauswahl sowie die Nachtische können sich wirklich sehen lassen und dass man in der Pause schnell in die beheizten Räumlichkeiten kommt, empfand ich als sehr angenehm. Es war also ein tolles Erlebnis und ein völlig neues Gefühl, Hertha BSC in einem Heimspiel als VIP zu begleiten. Danke.