Sa. Jul 27th, 2024

Anfänglich erwärmte die alte Dame Hertha die Herzen der Fans, ein Großteil freute sich nach dem 2:0-Auswärtssieg in Köln auf das Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Bei frostigen Temperaturen folgten die Zuschauer dem Ruf der Blau-Weißen am Sonntagnachmittag.

Und sie wurden auch für ihren Besuch belohnt, als Davie Selke den 1:0-Führungstreffer nach einer Viertelstunde im Kasten der Hessen versenkte. Jetzt weiter ausbauen die Führung, dachte man sich da so als Fan – aber da stach schon Marius Wolf in´s Hertha-Herz mit einem zugegeben schönen Hammer zum 1:1.

Alles trotzdem kein Problem. Kurz geschüttelt und weiter geht es, dachte man sich auf den Rängen. Doch ab diesem Zeitpunkt war wirklich der Wurm drin und als würde Hertha mit einem Mann weniger spielen, gab es wieder die gewohnten Probleme, die auch schon in vielen anderen Heimspielen erkennbar waren:

  • das Mittelfeld wird selten erfolgreich überbrückt
  • es fehlt ein Leader, der das Heft an sich reißt
  • viele Pässe gehen ab der Mittellinie wieder zurück
  • die Spitzen Selke und Ibisevic hängen in der Luft
  • Auswechslungen werden zu spät durchgeführt
  • das Team verstrickt sich in Einzelaktionen
  • einige Spieler wirken unmotiviert und leer
  • unnötige Ballverluste durch Konzentrationsmängel
  • Ohne Esprit bekommt man Beamtenfußball geboten
  • die akustische Kulisse weckt die Spieler nicht auf

Mit dieser Gemengelage wurschtelt man sich so durch die nicht wärmer werdende zweite Halbzeit und man ahnt schon, dass es auf eine Punkteteilung hinauslaufen könnte. Doch diese Rechnung wurde diesmal ohne die Gäste aus Frankfurt gemacht, die mit dem Ex-Herthaner Kevin-Prince Boateng noch einen treffsicheren Spieler mit ins Olympiastadion gebracht haben. Er schießt Hertha BSC in der 80. Spielminute ab, die Eintracht aus Frankfurt nimmt alle drei Punkte mit aus der Hauptstadt, weil Hertha im Schlummermodus verharrte und kaum mehr etwas nachzusetzen hatte.

Vielleicht hat diese Niederlage auch etwas Gutes, weil man das Ergebnis kaum Schönreden kann, beim nächsten mal eventuell einfach weiter Fußball spielt und vor eigenem Publikum nach einem Gegentreffer nicht einfach die Arbeit einstellt. So hat man sicherlich keine Werbung für die nächsten Heimspiele gemacht und hat sich auch selbst eine schlechte Ausgangssituation für die letzten Spiele im Jahr 2017 in Augsburg und danach zu Hause gegen Hannover 96 gemacht.

 

Quelle: 1:2! Kevin-Prince Boateng erledigt Hertha BSC – B.Z. Berlin

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